Erstellt am:22.06.2025- Zuletzt aktualisiert:23.07.2025
Palliativmedizin bedeutet heute mehr als nur die Begleitung am Lebensende. Sie stellt die Lebensqualität schwerkranker Menschen und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt, lindert Symptome und unterstützt ein würdevolles, möglichst selbstbestimmtes Leben. Gerade bei chronischen Schmerzen und massiven Einschränkungen kann Medizinalcannabis eine neue Perspektive bieten. Der folgende Bericht basiert auf den Erfahrungen von Gisela, deren Mann nach einer schweren Operation und jahrelangen Schmerzen durch Medizinalcannabis spürbare Erleichterung fand. Er beleuchtet die Veränderungen im Alltag, die Herausforderungen im Gesundheitssystem und die emotionale Reise eines Paares, das durch die Therapie neue Hoffnung und Lebensfreude gewonnen hat.

Ich heiße Gisela G. bin 80 Jahre und ich komme wegen meinem Mann, wenn er alleine nicht gehen kann. Und ich muss ihn im Grunde immer auf Schritt und Tritt begleiten. Mein Mann ist Cannabispatient und seitdem er Cannabis nimmt, ist er gesundheitlich vom Körper her vom Körperaufbau etwas besser. Die Einschränkungen im Innerhalb oder nach der Operation sind geblieben, aber er hat nicht mehr so große Schmerzen.
Ich denke mal vom Lebensgefühl erwachte morgens schon ganz anders aus, wenn er keine wenn er nicht die starken Schmerzen hat wie vorher. Er konnte sich mit Morphium ja nirgendwohin bewegen. Er hatte Angst, die Toilette zu gehen. Ob jetzt Columbus positiv oder negativ ist er immer ein Problem für ihn. Er hatte Schmerzen, er hatte wahnsinnige Bauchschmerzen. Und seitdem er das Cannabis genommen hat, so ein paar Tage danach, ging es ihm relativ gut.
Da hat er erst mal was er sagte. So, ich kann also regelmäßig auf die Toilette. Ich habe keine Probleme mit dem Bauch. Er hat Bauch mehrmals in der Bauchspiegelung machen lassen und jedes Mal war Argument ist alles in Ordnung. Aber die Probleme waren nicht da. Und seit der neuesten Cannabis Einnahme ist das Problem gelöst. Andere Ärzte Er war ja jetzt bei mehreren Ärzten und keiner hat so das erkannt worauf und hat tatsächlich Kind und selbst die Krankenkasse hat abgelehnt.
Wir haben die Cannabis als Arzt uns oder ihm da verordnet hat oder empfohlen hat, dann haben wir die zuerst mal bezahlt, was er gesagt haben, so dass er einen Weg, der ihm hilft, gesundheitlich weiterhilft. So, und dann haben wir die drei vier Monate bezahlt und ihm ging es tatsächlich besser und da hat die Krankenkasse ja irgendwie, was ich fassen will.
Passiert ist aber jedenfalls die Übernahme bezahlt. Aber ich muss ganz ehrlich dabei sagen, allein schon die Tatsache, weil ihm gesundheitlich etwas besser ging, hätten wir noch selbst bezahlt. Also das ist etwas, wo ich sage, da nehme ich mir ein anderes Mal verzichte ich lieber drauf als Rentner. Hauptsache ihm ging es wie gesagt und der Tagesablauf war maßgeblich. Der Tagesablauf war für ihn.
Ich will nicht sagen schmerzfrei. Also von vom Rückengerüst her, vom Bein ist alles ja geblieben, aber er hat die Schmerzen nicht mehr und er kann auch viel besser damit leben. Ja, für mich ist das natürlich eine Erleichterung. Ist ja nicht schlimm, wenn abends, morgens, mittags und abends und dann haben wir ja nichts mehr machen kann. Der kann nicht mehr gehen, er kann nicht bestehen, er kann wieder laufen und wenn, dann halt eben nur eingeschränkt, hält sich überall fest, wie so ein kleines Kind.
So ist das Leben. Aber es ist so!
Viele Palliativpatienten und ihre Angehörigen erleben einen Alltag, der von Schmerzen, Angst und Hilflosigkeit geprägt ist. Auch Giselas Mann litt nach einer schweren Operation unter starken chronischen Schmerzen, insbesondere im Bauchbereich. Die Einnahme von Morphium brachte keine wirkliche Erleichterung – im Gegenteil: Sie führte zu massiven Nebenwirkungen. Die Angst, sich zu bewegen, wurde so groß, dass selbst der Gang zur Toilette zur Qual wurde. Giselas Mann hatte Angst vor jedem Schritt, jeder Bewegung, und war im Alltag stark eingeschränkt.
Für Gisela bedeutete das, ihren Mann auf Schritt und Tritt begleiten zu müssen. Sie wurde zur ständigen Begleiterin, da ihr Mann viele alltägliche Dinge nicht mehr allein bewältigen konnte. Die Belastung für beide war enorm: Während der Patient unter Schmerzen und Bewegungsangst litt, trug die Ehefrau die Verantwortung für Organisation, Pflege und emotionale Unterstützung. Die Lebensfreude schwand, der Alltag wurde von Sorgen und Unsicherheiten bestimmt.
Die Therapie mit klassischen Schmerzmitteln wie Morphium ist in der Palliativmedizin häufig Standard. Doch viele Patienten berichten von erheblichen Nebenwirkungen: Müdigkeit, Verstopfung, Angstzustände und ein Gefühl der Benommenheit. Giselas Mann konnte sich durch die Morphiumtherapie kaum noch bewegen und verlor weiter an Lebensqualität. Die Schmerzen blieben – und mit ihnen die Angst und Unsicherheit.
Der Alltag wurde von den Medikamenten bestimmt. Aktivitäten wie das Aufstehen, Gehen oder das Erledigen kleiner Aufgaben waren kaum noch möglich. Giselas Mann war in seiner Mobilität stark eingeschränkt, was auch die psychische Belastung für beide Partner erhöhte. Die Hoffnung auf Besserung schwand mit jedem Tag.
Die Wende kam, als ein Arzt Medizinalcannabis als alternative Therapie vorschlug. Nach vielen erfolglosen Versuchen mit anderen Medikamenten und zahlreichen Arztbesuchen, bei denen keine Ursache für die anhaltenden Bauchschmerzen gefunden werden konnte, entschieden sich Gisela und ihr Mann, die neue Therapie auszuprobieren – auch wenn sie die Kosten zunächst selbst tragen mussten.
Der Einstieg in die Cannabistherapie war geprägt von Unsicherheit, aber auch von Hoffnung. Die Familie war bereit, auf andere Dinge zu verzichten, um die Behandlung zu ermöglichen. Für Gisela stand fest: Die Aussicht auf weniger Schmerzen und mehr Lebensqualität war den Versuch wert. Sie berichtet: „Allein schon die Tatsache, dass es ihm gesundheitlich besser ging, hätten wir noch selbst bezahlt. Da verzichte ich lieber auf anderes.“
Bereits wenige Tage nach Beginn der Cannabistherapie bemerkte Giselas Mann eine deutliche Verbesserung seines Zustands. Die massiven Bauchschmerzen, die ihn zuvor quälten, ließen nach. Zum ersten Mal seit langer Zeit konnte er wieder regelmäßig auf die Toilette gehen, ohne Angst vor Schmerzen zu haben. Die Lebensqualität stieg merklich: Der Patient wirkte morgens wacher, bewegte sich sicherer und war insgesamt stabiler.
Die positiven Veränderungen zeigten sich nicht nur körperlich, sondern auch im seelischen Befinden. Der Tagesablauf wurde ruhiger, strukturierter und weniger von Angst und Schmerzen bestimmt. Für Gisela als Ehefrau bedeutete das eine enorme Entlastung. Sie musste ihren Mann nicht mehr rund um die Uhr begleiten, sondern konnte auch wieder eigene Bedürfnisse wahrnehmen.
Mit der Reduktion der Schmerzen gewann der Patient Stück für Stück seine Selbstständigkeit zurück. Auch wenn die körperlichen Einschränkungen durch die Operation blieben, war das Leben für beide Partner wieder lebenswerter. Der Mann konnte wieder aufstehen, sich bewegen und kleine Strecken gehen – wenn auch mit Einschränkungen. Er musste sich nicht mehr überall festhalten wie ein kleines Kind, sondern konnte sich sicherer im eigenen Zuhause bewegen.
Für Gisela bedeutete das mehr Freiheit und weniger Sorge. Sie konnte sich wieder auf gemeinsame Aktivitäten freuen, ohne ständig Angst vor neuen Schmerzschüben zu haben. Die Partnerschaft wurde entlastet, und das Gefühl, gemeinsam den Alltag zu meistern, kehrte zurück.
Der Weg zur Cannabistherapie war jedoch nicht frei von Hürden. Die Krankenkasse lehnte zunächst die Kostenübernahme ab, sodass die Familie mehrere Monate die Behandlung selbst finanzieren musste. Erst nach deutlichen Verbesserungen und erneuter ärztlicher Begründung wurde die Therapie übernommen. Dieses Beispiel zeigt, wie schwer es für viele Palliativpatienten ist, Zugang zu innovativen Therapien zu bekommen.
Auch die gesellschaftliche Stigmatisierung von Cannabis als Medikament ist weiterhin präsent. Viele Patienten und Angehörige erleben Vorurteile und Unverständnis – sowohl im Gesundheitssystem als auch im sozialen Umfeld. Die Angst, sich rechtfertigen zu müssen, ist groß. Dabei geht es den Betroffenen nicht um Rausch, sondern um Lebensqualität und Alltagstauglichkeit.
Angehörige wie Gisela spielen eine zentrale Rolle im Leben von Palliativpatienten. Sie sind nicht nur Pflegende, sondern auch emotionale Stütze und oft die treibende Kraft, neue Therapiewege zu suchen. Die Entscheidung für Medizinalcannabis war für Gisela ein Akt der Hoffnung und Fürsorge. Sie berichtet, dass sie lieber auf andere Dinge verzichtet, als ihrem Mann die Therapie zu verwehren, die ihm sichtlich hilft.
Die Entlastung durch die Cannabistherapie ist für Angehörige enorm: Weniger Schmerzen beim Patienten bedeuten weniger Pflegeaufwand, weniger Angst und mehr gemeinsame Lebenszeit. Für viele Familien ist das ein entscheidender Schritt zu mehr Normalität im Alltag.
Auch unter Ärztinnen, Apothekern und Pflegenden gibt es unterschiedliche Erfahrungen mit Medizinalcannabis. Viele berichten von anfänglicher Skepsis, aber auch von überraschenden Therapieerfolgen. Insbesondere in der Palliativmedizin, wo klassische Schmerzmittel oft an ihre Grenzen stoßen, eröffnet Cannabis neue Möglichkeiten. Die individuelle Einstellung der Dosis und die enge ärztliche Begleitung sind dabei entscheidend für den Erfolg.
Medizinalcannabis gilt nicht als Wundermittel, sondern als wichtiger Baustein im Therapiekonzept. Die Erfahrungen zeigen, dass viele Patienten weniger klassische Schmerzmittel benötigen und seltener unter deren Nebenwirkungen leiden. Die Dankbarkeit der Patienten und Angehörigen wird von den Fachkräften als große Motivation empfunden.
Die gesellschaftliche Akzeptanz von Medizinalcannabis wächst langsam, aber stetig. Mit der geplanten Gesetzesänderung, die Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz herausnimmt und als reguläres verschreibungspflichtiges Medikament einstuft, wird der Zugang für Patienten erleichtert. Trotzdem bleibt die Stigmatisierung ein Problem – viele Patienten müssen sich noch immer rechtfertigen, wenn sie ihre Medizin in der Öffentlichkeit einnehmen.
Für Angehörige ist es wichtig, offen über die Therapie zu sprechen und Vorurteile abzubauen. Die Erfahrung zeigt: Wenn das Umfeld sieht, wie sehr sich der Zustand des Patienten verbessert, wächst das Verständnis. Auch medizinische Fachkräfte werden durch positive Therapieergebnisse ermutigt, neue Wege zu gehen.
Die Erfahrungen von Gisela und ihrem Mann zeigen, wie Medizinalcannabis in der Palliativmedizin den Alltag verändern kann:
Tipps für Angehörige und Betroffene
Die Geschichte von Gisela und ihrem Mann macht deutlich: Medizinalcannabis kann in der Palliativversorgung eine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität bewirken – nicht nur für Patienten, sondern auch für ihre Angehörigen. Die Therapie ermöglicht mehr Selbstständigkeit, weniger Schmerzen und eine Entlastung im Alltag. Trotz bürokratischer Hürden und gesellschaftlicher Vorurteile lohnt sich der Weg. Medizinalcannabis ist kein Wundermittel, aber ein wichtiger Bestandteil einer individuellen, ganzheitlichen Palliativversorgung.
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Nein, die Wirkung ist individuell unterschiedlich. Etwa 75% der Patienten berichten von Verbesserungen. Wenn Cannabis nicht hilft, gibt es andere Optionen - Ihr Arzt findet mit Ihnen die beste Lösung.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind u. a. anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder trockener Mund.5 Durch eine ärztliche Begleitung und individuelle Dosierung können die Nebenwirkungen minimiert werden. Für Palliativpatienten überwiegen die Vorteile meist deutlich die Nebenwirkungen.
5. Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Sikorin I, Naftali T, Novack V. Adherence, Safety, and Effectiveness of Medical Cannabis and Epidemiological Characteristics of the Patient Population: A Prospective Study. Front Med (Lausanne). 2022 Feb 9;9:827849. doi: 10.3389/fmed.2022.827849.
Medizinalcannabis kann in der Palliativversorgung in Einzelfällen andere Medikamente ergänzen oder deren Dosis reduzieren. Änderungen in der Medikation sollten immer ärztlich überwacht werden.1
1 Rasche, T., Emmert, D., Radbruch, L. et al. Cannabis und Cannabinoide in der Palliativversorgung. Bundesgesundheitsbl 62, 830–835 (2019). https://doi.org/10.1007/s00103-019-02967-1
Medizinalcannabis kann bei Krebspatient:innen positive Effekte auf Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitstörungen, Schlafprobleme und Müdigkeit haben. Auch bei Patient:innen mit Demenz sowie bei AIDS-Patient:innen mit Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen wurden positive Wirkungen beobachtet. Insgesamt kann sich dadurch die Lebensqualität verbessern.1,2
1 Rasche, T., Emmert, D., Radbruch, L. et al. Cannabis und Cannabinoide in der Palliativversorgung. Bundesgesundheitsbl 62, 830–835 (2019). https://doi.org/10.1007/s00103-019-02967-1
2 Doppen M, Kung S, Maijers I, John M, Dunphy H, Townsley H, Eathorne A, Semprini A, Braithwaite I. Cannabis in Palliative Care: A Systematic Review of Current Evidence. J Pain Symptom Manage. 2022 Nov;64(5):e260-e284. doi: 10.1016/j.jpainsymman.2022.06.002. Epub 2022 Jun 12.
Etwa 75 % der Patient:innen berichten von einer Verbesserung ihrer Symptome durch Medizinalcannabis. Rund 70 % spüren eine bessere Lebensqualität.3 Medizinalcannabis kann mehrere Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Krämpfe und Schlafprobleme lindern.1
1 Rasche, T., Emmert, D., Radbruch, L. et al. Cannabis und Cannabinoide in der Palliativversorgung. Bundesgesundheitsbl 62, 830–835 (2019). https://doi.org/10.1007/s00103-019-02967-1
3 Abschlussbericht der Begleiterhebung nach § 31 Absatz 6 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch zur Verschreibung und Anwendung von Cannabisarzneimitteln, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, 2022, Online zu finden unter: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bundesopiumstelle/Cannabis/Abschlussbericht_Begleiterhebung.pdf?__blob=publicationFile (zuletzt aufgerufen am 18.07.2025)